1992 wurde das Bundesinventar der Auen von nationaler Bedeutung in Kraft gesetzt. Dieses bezweckt den Schutz der wertvollsten Auen der Schweiz. In diesem Inventar aufgenommen wurde auch das Auengebiet Bilderne / Sand in Mörel-Filet. Es liegt am Rotten und weist eine Fläche von zehn Hektaren auf.
Auen finden sich dort, wo Wasser von Gletschern, Flüssen und Seen in flacheren Bereichen mit Land intensiv in Berührung kommt. Typisch ist, dass der Wasserspiegel schwankt. Unterschieden wird zwischen den Tieflandauen (Flussauen, Deltas und Seeauen) sowie den alpinen Auen (Gleschervorfelder und alpine Schwemmebenen). Da Auen eine Vielzahl verschiedener Lebensräume aufweisen, finden sich sehr viele Tier- und Pflanzenarten in diesen Ökosystemen.
90 % der Schweizer Auen sind in den letzten Jahrzehnten verschwunden und bei den Tieflandauen von nationaler Bedeutung weist nur noch ein Drittel eine natürliche Dynamik auf.
Die Aue Bilderne/Sand gehört zum Typ „Flüsse kollin:Zentralalpen“. Diese ausgedehnten Auengebiete befinden sich an den grossen Flussläufen der Rhein- und Rhone-Ebene im Innern des Alpenmassivs. Hier wird eine starke Dynamik beobachtet, aufgrund der Bergnähe und den relativ wenig verbauten Flussläufen.
Das Vegetationsmosaik enthält zahlreiche Pionier-Krautfluren, Weiden- sowie Grauerlenwälder und Schwarzpappeln. Die trockensten Gebiete werden von „steppenähnlichen“ Pflanzen besiedelt. Die stabilsten Teile dieser Systeme sind mit Föhrenwäldern bewachsen. Die kollinen Systeme der Zentralalpen sind aufgrund ihrer Grösse, ihrer Diversität und der grossen Dynamik die reichhaltigsten und charakteristischsten Auen unseres Landes.
Die Aue Bilderne/Sand besteht vor allem aus Grauerlen-Gebüschen und Reitgräsern – typische Lebensräume für die Ufer von Bergbächen. Obwohl die Grauerle einen grossen Teil der Aue besetzt, kommen stellenweise auch Trockenlebensräume vor. Auf einem Inselchen wachsen sogar Trockenwiesen und Waldkiefer.